Kennt ihr die „Ist-ja-sonst-immer-gut-gegangen“-Regel? Diese besagt, dass Dinge, die grundsätzlich immer gut gegangen sind, nur so lange gut gehen, bis man denkt „Ist ja sonst immer gut gegangen“ und irgendetwas anders macht. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass genau dann halt nicht alles gut geht um ca. 587 Prozent. Vor ein paar Jahren ist mir das im Zusammenhang mit meinem Handgepäck passiert: Ich habe normalerweise immer die Sachen mit an Bord, die ich am Zielort mit Sicherheit vermissen würde, sollte mein Koffer verloren gehen oder verspätet ankommen. Also zum Beispiel einen Bikini und Sonnenschutz, wenn es in Jeans und warmen Pulli vom deutschen Winter in irgendeinen weit entfernten Sommer geht. Wie auch immer, ich war auf einer längeren Reise durch verschiedene Länder unterwegs, und bis zum Schluss war NIE irgendetwas mit meinen Gepäck schief gelaufen. Da sich selbiges im Laufe der Reise auf wundersame Weise vermehrt hatte (meine letzte Station war New York – verständlich, oder?!), beschloss ich am vorletzten Flughafen des ganzen Trips: „Ist ja sonst immer gut gegangen“. Und gab tapfer sämtliches Gepäck mit Ausnahme meiner Handtasche auf. Leider hatte der Flug Verspätung, ich bekam mit hängender Zunge so gerade noch meinen Anschlussflug und musste zurück am Heimatflughafen feststellen, dass mein Gepäck nicht mitgereist war. Nicht so toll, geht aber noch blöder, denn leider bauten die netten Flughafen-Angestellten einen Zahlendreher in meine Postleitzahl ein, und so machten sich meine Sachen auf eine lustige einwöchige Odyssee durch die Bundesrepublik. Ach ja und es war kurz vor Weihnachten. Und in meinen Koffer befanden sich die Geschenke.
Lange Rede, kurzer Sinn: Seitdem reise ich nicht mehr ohne Handgepäck. Wie das ausgestattet ist, richtet sich natürlich danach, wohin es geht und welche Art von Reise ich mache. Also vor allem danach, ob es gleich nach der Landung weitergeht oder man an einem Ort bleibt und wie nervig oder teuer es werden könnte, die abhanden gekommenen Sachen am Ziel neu zu besorgen. Generell gilt beim Packen des Bordgepäcks für mich:
- Es muss die Vorschriften der Airline ans Bordgepäck erfüllen (Surprise! Das Gepäckstück soll ja schließlich mitdürfen.)
- Es sollte die wichtigsten Sachen enthalten – aber wirklich auch nur die, man will ja am Flughafen nicht Packesel spielen
- Es soll vor allem dazu dienen, ein/zwei stressfrei(er)e Tage am Reiseziel zu ermöglichen, wenn der Koffer weg ist (und nicht dazu, noch mehr Klamotten mitnehmen zu können als der Koffer erlaubt – siehe oben)
In der Regel sind für mich daher diese Dinge dabei:
- Ein Bordgepäck-tauglicher Kulturbeutel (gibt es sehr billig in fast allen Drogeriemärkten, oft sogar mit kleinen Fläschchen zum Umfüllen der Kosmetiksachen)
- Darin zumindest im Sommer enthalten: Sonnencreme (die ist in vielen Ländern teurer als in Deutschland)
- Medikamente (insbesondere verschreibungspflichtige)
- Ein Schlafanzug/Nachthemd/whatever
- Ein Bikini (egal wohin es geht. Es könnte ja einen Pool geben)
- Ladekrams für Kamera, Telefon und so weiter
- Ein Outfit, das zur Temperatur des Ziels passt, wenn es in andere Klimazonen geht (Dann könnt ihr euch überlegen, ob ihr das tragt, um die Gegend zu erkunden oder nicht schwitzend/frierend/under- oder overdressed neue Sachen kaufen zu gehen)
Dazu kommt natürlich noch der Inhalt meiner Handtasche. Neben den Sachen, die man immer dabei hat (Pass, Portemonnaie, Telefon), gehören für mich meist diese Sachen hinein (Ich verschone euch mal mit einem weiteren Ausgekippte-Tasche-Chaos-Foto.):
- Kamera und Objektive (bzw. generell alles, was zerbrechlich und nicht so günstig ist)
- ein Buch (oder mehrere)
- gute Kopfhörer (die nicht nur guten Klang wiedergeben, sondern auch die Geräusche im Flugzeug abblocken)
- feuchte Tücher und Tempos
- Ohropax
- Bonbons (gegen Ohrendruck und einfach so für zwischendurch)
Gibt es für euch auch Dinge, die eurer Meinung nach unbedingt in euer Bordgepäck müssen?
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Marie
21. Juni 2014 at 19:35Die perfekte Packliste! Werde ich nächste Woche testen!
Fee ist mein Name
23. Juni 2014 at 17:44Wow, das ist dann aber ein großes Handgepäck :)! Medikamente und Kameraequipement habe ich ja auch immer dabei, aber auf den Rest habe ich bisher immer verzichtet… Tja, mal schauen, wann es sich rächt ;)!
fraeuleinimmerglueck
23. Juni 2014 at 21:09Ja, ganz klein ist es nicht – aber es hat sich echt schon ein paar Mal gelohnt, vielleicht habe ich hab schlechtes Koffer-Karma ;-). Bei Wochenend-Trips ist mein Handgepäck übrigens auf Rollen und alles, was ich mitnehme, dafür spare ich mir das Warten am Kofferband.
Ina
27. Juni 2014 at 18:22Für Kontaktlinsenträger: Kontaktlinsenlösung und ggf. Ersatzlinsen. Und natürlich die Brille. Wäre ja zu schade den Urlaub blind zu erleben.
fraeuleinimmerglueck
15. Juli 2014 at 21:19Ach stimmt, daran hatte ich als „Normal-Sichtige“ gar nicht gedacht, aber guter Hinweis!
Tabitha
6. Juli 2014 at 15:39Seit ich ohne Koffer in LA stand, gilt für mich auch: Nie ohne Notfall-Handgepäck!!!
Deine Packliste kann ich so unterschreiben 🙂
Wenn es Richtung Sonne geht, sind meistens noch FlipFlops enthalten – für Strand, Pool oder die Dusche in Hostels…
fraeuleinimmerglueck
15. Juli 2014 at 21:18Stimmt, FlipFlops gehören beim „Ersatz-Outfit“ bei mir meistens auch mit dazu ;-)!
allemeineleidenschaften
29. September 2014 at 9:38Meistens habe ich auch einen Stift und ein Notizheftchen im Handgepäck. Man weiß ja nie ob man sich mal was notieren muss.
Und mein Kissen darf nicht fehlen, lach 🙂 Hierfür benutze ich stets das Kopfkissen meiner Kinder, das sie als Baby im Kinderbettchen hatten. Ist ideal von der Größe her, ich kann es knautschen und knuddeln und es wiegt so gut wie nichts.
In den Koffer lege ich meistens ins RV-Fach einen Zettel auf dem ich meine Adressen (Urlaub und zu Hause) notiert habe, nebst Telefon-Nummern. Es kann ja mal passieren, dass der von der Airline angebrachte Check-In-Zettel abhanden kommt. So muss niemand meinen Koffer durchwühlen (der sowieso ein Kofferschloss hat), auf der Suche nach einer Identität.
Liebe Grüße! 🙂
fraeuleinimmerglueck
29. September 2014 at 21:46Stimmt, ein Notizheftchen habe ich auch meist dabei, sogar in meiner Handtasche, wenn ich nicht auf Reisen bin.
Dein Tipp mit dem Zettel im Koffer-Fach ist ja super! Darauf bin ich noch gar nicht gekommen, werde es bei meinem nächsten Trip aber genauso machen – vielen Dank! 🙂
allemeineleidenschaften
1. Oktober 2014 at 16:11🙂